Ludwig Wittgensteins Motto: «Was ist dein Ziel, in der Philosophie? Der Fliege den Ausweg aus dem Fliegenglas zeigen.» gilt der Verwendung sprachlicher Formen, in denen wir uns einrichten und einengen – z.B. verdinglichende Redeweisen über Gefühle. Das bietet eine Spur, wie sich poetisches Denken für Beratung und Selbstsupervision gut eignet.
Die Kunst poetischen Denkens besteht darin, Sprache in dichterischen Mustern zu nutzen, damit wir Umstände unseres Lebens neu befragen, neu ordnen können – und dann vielleicht Neues tun. Haiku, Aphorismus, Sonett oder Schreiben in der 3. Person lassen neu Notiz nehmen davon, was sich neu denken, sagen und schließlich tun ließe. Gute praktische Erfahrungen in Beratung und Coaching bestätigen die Leitidee: Strenge Form befördert Kreativität enorm.
Poetisches Denken, als systemische Methode betrachtet, bewegt sich im Medium Sprache und nutzt es systematisch neu. Konzept und Praxis poetischen Denkens werden vorgestellt und ausprobiert.