Gewalterfahrungen, die traumatisch werden, beinhalten Verlust von Selbstwirksamkeit, Hilflosigkeit. Da bei uns Autonomie ein hoher Wert ist, führt dies zu Scham und unerträglichen Gefühlen. A la longue entsteht daraus Verzweif-lung und Würdelosigkeit. Neben der Anwendung von effizienten Techniken gegen Stress und zur Deaktivierung rekurrenter Erinnerungen, braucht es auch Hoffnung auf ein gutes Leben «nachher», ein zentraler Teil jeglicher gelungener Trauma-Therapie. Überlebende tragen die Ressourcen dazu in sich, um Selbstwirksamkeit und Würde neu zu finden. Unsere Aufgabe ist, die Würde Überlebender wahrzunehmen und die dazu führenden Ressourcen zu suchen, finden und verstärken. Selbstwirksamkeit in kleinsten Ereignissen als Ressource aufzuspüren ist einer der effizienten Wege, um so für post-traumatisches Wachstum, würdevolles Weiterleben, zu sorgen. «Gezeichnet aber / und würdevoll», ganz im Sinne der Salutogenese Antonovkys.