Schuld- und Schamgefühle entstehen auf dem Boden unbewältigter Erfahrungen radikaler Ohnmacht. Das Gefühl der Ohnmacht – als Gegenstück zur Selbstwirksamkeit – ist einer der unerträglichsten Zustände. Deshalb sucht es nach möglichst schnellen Auswegen, um mindestens in der Phantasie etwas „machen“ zu können. Dabei sind Schuld- und Schamgefühle Versuche, sich über illusorische, meist unklare Phantasien, wieder Macht über die Dinge zu verschaffen: „Hätte ich doch nur…“. Solche Phantasien generieren aber keine Lösungen und wirken nur selbstdemütigend. Die Hypnose, in der wir uns von unserem „inneren Macher» distanzieren, erzeugt einen Zustand «ohne Machen», eine «kreative Ohnmacht». Diese kann Lösungen aus dem Unbewussten produzieren und unseren Umgang mit Ohnmacht verändern. Insbesondere ist dabei die ganz besondere hypnotische Beziehung, die auf maximale Weise Schutz und Wärme bietet („therapeutischer Brutkasten“), von wesentlicher Bedeutung, um noch inaktivierte Ressourcen „auszubrüten“.