Philip Zindel

Freitag, 20. Juni
Tag 1
14:30 – 17:00
Workshop parallel
Abstract – Workshop parallel
Die besondere Beziehung der Hypnose zur Ohnmacht (W9)

Schuld- und Schamgefühle entstehen auf dem Boden unbewältigter Erfahrungen radikaler Ohnmacht. Das Gefühl der Ohnmacht – als Gegenstück zur Selbstwirksamkeit – ist einer der unerträglichsten Zustände. Deshalb sucht es nach möglichst schnellen Auswegen, um mindestens in der Phantasie etwas „machen“ zu können. Dabei sind Schuld- und Schamgefühle Versuche, sich über illusorische, meist unklare Phantasien, wieder Macht über die Dinge zu verschaffen: „Hätte ich doch nur…“. Solche Phantasien generieren aber keine Lösungen und wirken nur selbstdemütigend. Die Hypnose, in der wir uns von unserem „inneren Macher» distanzieren, erzeugt einen Zustand «ohne Machen», eine «kreative Ohnmacht». Diese kann Lösungen aus dem Unbewussten produzieren und unseren Umgang mit Ohnmacht verändern. Insbesondere ist dabei die ganz besondere hypnotische Beziehung, die auf maximale Weise Schutz und Wärme bietet („therapeutischer Brutkasten“), von wesentlicher Bedeutung, um noch inaktivierte Ressourcen „auszubrüten“.

Philip Zindel, 5. Hypnosystemische Tagung in Zürich, 2025, IEF

Philip J. Zindel

Dr.med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie FMH, eigene Praxis in Binningen bei Basel. Mitgründer der SMSH. Ausbilder in der SMSH und der GHYPS, Lehrtherapeut m.v.L.  der ÖGATAP. Schwerpunkte: Verbindung von Hypnose und Psychoanalyse, Hypnose mit psychotischen und Borderlin-Patienten (Zusammenarbeit mit G. Benedetti), Hypnose und ADHS, hypnotische Beziehung

Website:
http://www.zindel-hypnose-texte.ch

Kontakt:
j.philip.zindel@bluewin.ch