Scham ist eine überaus schmerzhafte und machtvolle Emotion, bei jedem Menschen und in allen Kulturen vorhanden, und doch wenig bewusst. Gerade in der Psychotherapie wird Scham oft ausgeklammert, oder nicht als solche erkannt, weil sie sich versteckt hinter Angst, Wut oder Ekel. Alle Pathologien, die mit Selbstabwertung zusammen hängen, haben mit Scham zu tun. Scham ist auch eng verbunden mit Trauma. Deshalb ist es bei der Traumabehandlung wichtig, die Scham als solche zu erkennen, sie zu beachten, zu entwirren, zu lösen. Dabei muss der Therapeut berücksichtigen, wie verwundbar Menschen mit Scham sind, wie leicht sie (wieder) beschämt werden und wie vorsichtig dieses Thema in der Therapie angegangen werden muss. Tiefe Scham ist gleichbedeutend mit Kollaps und komplettem Energieverlust, begleitet von Gefühlen der Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit.
Neben der Beschäftigung mit Scham aus verschiedenen Perspektiven und einigen theoretischen Erläuterungen wird Silvia Zanotta in diesem praxisnahen Workshop aufzeigen, wie Klienten unter Einbezug des Körpers von der Ohnmacht und Immobilität der Scham sukzessive zu gesunder Selbstbehauptung gebracht werden können, hin zu Würde, Freude, Stärke. Dabei verbindet sie Ego-State-Therapie mit somatischen Zugängen.
Methoden: Neben dem Vermitteln des theoretischen Hintergrunds werden verschiedene Fallbeispiele vorgestellt. Live-Demonstrationen und Übungen ermöglichen praxisnahes Lernen und vermitteln Kompetenz im Umgang mit Scham.
Ziele: Die Teilnehmer lernen die wichtigsten Schritte in der Arbeit mit Scham kennen und in die eigene Arbeit integrieren