Scham, eine überaus schmerzhafte und machtvolle Emotion, ist in allen Kulturen vorhanden und beeinflusst die seelische Gestimmtheit entscheidend. Obwohl Scham so zentral ist, ist sie wenig bewusst, wird verborgen oder geheim gehalten. Denn einerseits gibt es nur wenige Forschungen zu Scham, andererseits wird Scham häufig verwechselt mit Angst, Wut oder Ekel, hinter denen sie sich versteckt. Alle Pathologien, die mit Selbstabwertung zusammenhängen, haben mit Scham zu tun. Tiefe Scham ist gleichbedeutend mit Kollaps und komplettem Energieverlust, begleitet von Gefühlen der Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit. Es gibt aber auch die natürliche und gesunde Scham, die entscheidend ist für die psychosoziale Entwicklung des Menschen.
In diesem praxisnahen Vortrag wird Silvia Zanotta diese unterschiedlichen Perspektiven der Scham beleuchten und aufzeigen, wie KlientInnen unter Einbezug des Körpers von der Ohnmacht und Immobilität der Scham sukzessive in eine Alpha-Physiognomie der gesunden Selbstbehauptung gebracht werden können, hin zu Würde, Freude, Triumph.